Geschichte des Vereins

 

Die Geschichte der Döhrener Schützen beginnt am 22. Juni 1671. An diesem Tage gehörten die Dörfer Döhren, Wülfel und Laatzen, zusammengeschlossen als das „kleine Freie“, zum Herzog von Calenberg. Die Menschen in diesen drei Dörfern, hatten damals besondere Rechte, aber auch Pflichten. Eine dieser Pflichten war es eine Schützenkompanie zu bilden um ihren Landesherrn, sowie ihr Land in einer Fehde zu verteidigen. Zur Übung im Schießen wurden alljährlich Schützenfeste, ab 1697 sogar auf Amtsbefehl, abgehalten.

Im Jahre 1837 am 18., 19. und 20. Juni und 1838 am 11., 12. und 13. Juni lässt sich ein Nachweis finden, dass schon damals „Tanzlustbarkeiten zum Freischießen in Döhren“ beantragt und genehmigt worden sind. Aber 1847 kam es erst zur ersten urkundlichen Erwähnung einer Schützengesellschaft in Döhren. Durch einen Konkurrenz-Streit zwischen dem Krug-Pächter Müller zu Döhren und dem Gastwirt Schulz zu Döhren, welcher als Schützenwirt auserkoren war. Es ging um die Aufstellung eines zweiten Tanzzeltes auf dem Schützenplatz vor Döhren durch den Krug-Pächter Müller zum Freischießen am 22., 23. Und 24. August 1847. Da dieser Streit aktenkundig festgehalten wurde und in diesen Schriftstücken von einer Schützengesellschaft und ihren Deputierten die Rede ist, ist dieses die bereits beschriebene erste urkundliche Erwähnung einer Döhrener Schützengesellschaft.

Diese Schützengesellschaft lud zum 3. Juni 1861 den damaligen Kronprinzen von Hannover Ernst August, Herzog von Cumberland zum Scheibenschießen ein. Dieser sagte sein Erscheinen zu. Kaum war der Tag des Schießens gekommen, spielte das Wetter einen Streich, es regnete. Die Hoheiten sagten ihren Besuch ab. Doch die Döhrener Schützen, die an dieses Wetter zu ihrem Schützenfest schon gewöhnt waren, erwählten nach einem gemeinsamen Beschluss einen Schützen aus ihren Reihen um die Schüsse in Vertretung Seiner Königlichen Hoheit abzugeben. Dieser gab auch prompt den besten Schuss ab.

Der Schützen-Deputierte Leonhard Rausch und der Schütze des besten Schusses, Georg Seemann verfassten im Namen der Gesellschaft einen BFestzug zur Verleihung des Königsschildes 1861rief an S. K. H. und überbrachten diesen und den damaligen Königspreis, die Scheibe und ein kleines seidenes Tuch. Darauf befahl SM Georg V. den Schützen in Döhren ein Schild zu senden, welches von dem jeweiligen Schützenkönig getragen werden soll.

Nach dem Bericht des Herrn Pastor Mannstaedt vom 10. Juni 1861 hat sich die Überreichung wie folgt zugetragen: "Gegen 5 Uhr nachmittags ordnete sich vor dem Pfarrhause ein festlicher Zug: voran ein Musikkorps, hierauf die Schützenfahne nebst Gefolge, dann der Pastor in der Mitte von zwei jungen Mädchen, welche das versiegelte Schreiben und das den Halsschmuck enthaltene Paket trugen, demnächst der Ortsvorstand und die Schützen.

Nachdem der Zug durch die Hauptstraße in das Schützenzelt gelangt war, leitete Referent die Feierlichkeiten in einigen vorbereitenden Worten ein, eröffnete und verlas das Schreiben und enthüllte den Schmnuck. Hierauf wies er auf die leutselige Huld Seiner Majestät des Königs hin, welche in der Verleihung des Schmuckes sich so herablassend und liebreich bezeuge; forderte die anwesenden Glieder der Gemeinde Döhren zur herzlichen Liebe und Dankbarkeit und zur unwandelbaren Treue und Anhänglichkeit gegen ihren allergnädigsten Landesvater auf; ermahnte sie, sich des Königlichen Gnadengeschenkes durch einen Gottesfürchtigen, christlichen Wandel würdig zu machen und schloß mit einem von der zahlreichen Versammlung mit lautem Jubel beantwortetem Lebehoch auf unseren frommen, gerechten und liebreichen König. Nun trat der Ortsvorsteher hervor, der ein Lebehoch auf Ihre Majestät, unsere allverehrte Königin, und nach ihm der Führer der Schützen, welcher auf Ihre Königlichen Hoheiten den Kronprinzen und die Königlichen Prinzessinnen ein solche ausbrachte. Etwa um 9 Uhr Abends wurde der Schmuck nebst Schreiben in festlichem Zuge, zur Deponierung in der Gemeindelade, nach dem dem Hause des Ortsvorstehers gebracht."

Viele Jahre mussten vergehen, bis man wieder etwas von den Döhrener Schützen hörte. 1892 schaffte man die erste Fahne an und weil man das Schützenwesen in Döhren besser organisieren wollte, gründete sich 1899 die Schützengesellschaft Döhren von 1899 als geschlossener Verein.
Zwei Jahre danach, schloss sich am 1. Fahne 1892August 1901 die Bürger-Schützengesellschaft Döhren e.V. zusammen. Als 1. Vorsitzender wurde der damalige Ortsvorsteher Heinrich Abelmann gewählt. Dieser legte ein Jahr später, aufgrund seiner Arbeit als Gemeindevorsteher das Amt des 1. Vorsitzenden in die Hände des Initiators der Gründung der Bürger-Schützengesellschaft des Gastwirtes Julius Wichmann.

Döhren wurde 1907 dann zur Stadt Hannover eingemeindet und somit die Schützengesellschaften städtische Vereine. Sie bekamen aber das Reservatrecht weiterhin im Juni jeden Jahres ein Schützenfest abhalten zu können.

Darauf folgte drei Jahre später ein Wechsel im Vorstand. Der 1. Vorsitzende Julius Wichmann kandidierte nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden und übergab dieses dem Architekten Adolf Liertz bis 1914 der 1. Weltkrieg ausbrach und das Vereinsleben einschlief. 1919 fand man sich wieder zusammen und erwählte Wilhelm Hesse zum 1. Vorsitzenden. Der Höhepunkt der Bürger-Schützengesellschaft fand sich wohl 1925 mit 250 Mitgliedern und es wurde eine Jungschützenabteilung, sowie ein Spielmannszug eröffnet. Nachdem der 1. Vorsitzende Wilhelm Hesse nunmehr dem Vorstand schon 25 Jahre angehörte äußerte er den Wunsch aus dem Vorstand auszuscheiden. Sodann wurde auf seinen Vorschlag hin Schlossermeister Karl Ehlers zum 1. Vorsitzenden gewählt.Fahne 1899

Die heutige Schützen-Vereinigung Döhren bildete sich 1931 im Döhrener Maschpark beim Schützenbruder August Ebeling. Dort fand man sich zu einer kombinierten Vollversammlung unter der Leitung des Schützenbruders Karl Ehlers zusammen, um die beiden bestehenden Schützengesellschaften in Döhren zu einer einzigen Schützen-Vereinigung zu verbinden. 1935 übergab Karl Ehlers den Vorsitz an seinen Sohn Schlossermeister Wilhelm Ehlers.

Acht Jahre nach der Vereinigung brach der 2. Weltkrieg aus und das Vereinsleben schlief abermals ein. Bis sich am 18. August 1949 20 Männer zusammenfanden um die Schützen-Vereinigung wieder zugründen. Unter dem Namen Sport-Vereinigung „Horrido“ mit den Sportarten: Kegeln und schießen mit der Armbrust. Wobei ein Jahr später wiederum der gewohnte Name erschien. In diesem Jahr nahm die Schützen-Vereinigung auch wieder am städt. Schießen und am Ausmarsch in Hannover teil.

1954 wurde durch Anregung von Schützenbruder Gustav Gottschalk und einiger Schützenbrüder wieder ein Spielmannszug gegründet. Dieser hatte im gleichen Jahr zum Wurstessen des Vereins auch schon seinen ersten Auftritt. Auch der Volkstrauertag 1954 wurde schon von den Tambouren des Spielmannszuges begleitet.

Das 1. Bundesschießen nach dem Krieg 1955 in Hannover ist mit einem Festakt zum hannoverschen Schützenfest eröffnet worden. Darauf folgte ein großer Festumzug durch die Stadt und natürlich die dazugehörigen Schießwettkämpfe. Dabei waren viele Schützen aus Döhren vertreten unter ihrem neuen Vorsitzenden Hans Friedemann.

Auch beim städt. Schießen hatten die Döhrener schon öfter Erfolge, doch 1959 übertraf Schützenbruder Wendelin Krimmer bis dahin alles, denn er schoss seine Vereinigung an die Spitze des Ausmarsches im darauffolgenden Jahr durch erringen der städtischen Königswürde.

Als sich 1961 der 100. Stiftungstag unseres Königsschildes näherte ließ man sich beim Deutschen Schützen Bund das Stiftungsjahr als Gründungsjahr anerkennen und dieses schließlich auch beim Amtsgericht im Vereinsregister eintragen. Seit dem lautet der Name: Schützen-Vereinigung Döhren von 1861 e.V.

Auf Landesebene konnte sich 1967 Schützenbruder Paul Kluge behaupten mit der Erringung der Landesmeisterschaft und hat die Schützen-Vereinigung dabei würdig vertreten.

Als im Jahr 1971 das 110. Jubiläum gefeiert wurde, tat man dieses mit einem Konzert des Heeresmusikkorps I unter der Leitung von Major Herzberg, zusammen mit unserem Spielmannszug unter der Leitung von Tambourmajor Kurt Breipohl. Dieses Jubiläum war das letzte von Hans Friedemann als Vorsitzendem. Man ernannte ihn, nach der Wahl Paul Bufes zum Vorsitzendem, zum Ehrenvorsitzenden.

Beim Ausmarsch 1973 marschierten die Döhrener Schützen wieder im Vorzug, weil die Stadtkönigswürde nach Döhren gelangte. Schützenbruder Dieter Haberkamp erlangte diese für seinen Verein 1972.

1978 wurde dann letztendlich eine Damenabteilung gegründet, die 1981 durch Traudlind Stoll die Winterkönigswürde errang. 1978 wählte man nach einer kurzen Unterbrechung durch Karl Fuchs Paul Bufe wieder zum 1. Vorsitzenden der Schützen-Vereinigung. Welcher im Jahre 1982 den Vorsitz an den heutigen Ehrenvorsitzenden Dieter Haberkamp abgab.

Im Jahre 1983 wurde dann der 1000. Geburtstag Döhrens gefeiert. Dazu wurde durch den damaligen VHS-Präsidenten Heino Kook eine neue Schützenfahne geweiht. Ein Jahr später folgte die Einweihung von Übungs- und Aufenthaltsräumen in einem Fachwerkhaus.

Die Damen unseres Vereines stellten ihre Schießkünste beim städt. Schießen 1985 erneut unter Beweis, als Irene Westphal zur 1. Stadtprinzessin gekürt wurde.

Zum 125. Vereinsjubiläum kam unserem Schützenbruder Stephan Broda die Ehre zuteil als erster Bruchmeister aus den Reihen unseres Vereines verpflichtet zu werden. Aber schon sechs Jahre später folgte ihm Alexander Jass als Bruchmeister.

Zweimal die Stadtkönigswürde und einmal die 1. Stadtprinzessinnenwürde kamen nach Döhren, fehlte also nur noch die Jugend. Dieses machte Tina Baule 1997 wett mit der Proklamierung als Stadtjugendkönigin. Dazu wurde sie, wie schon Dieter Haberkamp damals, auf einer Sänfte durch Döhren getragen. Auch wurde Benjamin Ehlers als Bruchmeister der Hauptstadt Hannover verpflichet.

Darauf folgte 2003 wieder ein Königsamt des VHS. Denn Erika Schröder wurde zur Winterkönigin ausgerufen.

Nachdem wir seit längerem schon wieder im ehem. Döhrener Gesellschaftshaus schossen und uns immer wieder nach Möglichkeiten nach einem eigenen Vereinsheim umsahen, konnten wir die ersten eigenen Räume im Jahr 2004 einweihen. Unter dem 1. Vorsitzenden Dieter Klottig. Wir bauten die 2. Etage in dem alten Luftschutzbunker in der Wiehbergstr. in Eigeninitiative aus.

Vier Bruchmeister gibt es in der Stadt Hannover und genauso viele stellten wir seit dem Jahr 2008. Da wurde Lars Meidenbauer der vierte Bruchmeister unserer Vereinigung, zuvor ist Arno Kirse Vorsitzender der Vereinigung geworden. Dieser trat im Jahre 2009 zurück und Dieter Haberkamp übernahm den Vorsitz erneut.

In unserem Jubiläumsjahr 2011 meldeten wir uns bei der NDR Plattenkiste an und wurden auch bald eingeladen. Im März stellte uns dann die Moderatorin von NDR 1 Niedersachsen vor, um uns über unsere Vereinigung zu interviewen.

Am 28. Mai desselben Jahres begingen wir den großen Festakt zum 150. Jahrestag der Stiftung des Königsschildes Seiner Majestät König Georg V. von Hannover. An diesem Tage  veranstalteten wir ein großes Konzert der Feuerwehrkappelle Harsum. Schirmherr der Veranstaltung war der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann. Als weitere Gäste konnten wir den ersten Bürgermeister Bernd Strauch begrüßen, der die Glückwünsche der Landeshauptstadt Hannover überbrachte. Auch waren der Landesmusikleiter des NSSV, Bernd Schönebeck und der Präsident des Verbandes Hannoverscher Schützenvereine Paul-Eric Stolle dabei und überbrachten ihre Grußworte. Später am Abend spielte dann das Musikerpaar aus Bad Sachsa, der Musikexpress zum Tanze auf.  Der ganze Festakt wurde vom Hannöverschen Traditionskorps begleitet.

Im August feierten wir unser „Fest der Schützen“ im Jubiläumsjahr, wozu wir wieder einen Schützenausmarsch mit einigen befreundeten Schützenvereinen und anderen Vereinen veranstalteten.

2013 gab es wieder einen Wechsel im Vorstand der Vereinigung. Lars Meidenbauer löste den langjährigen Vorsitzenden Dieter Haberkamp ab.

Hoffen wir also, dass wir noch viele Jahre unserem Schießsport nachgehen und mit unseren Mitgliedern und Freunden einige gemütliche Stunden in unserem Vereinsheim und auf Schützenfesten verbringen.

OPEN